Im Alter von 141 Jahren steht Rungard Avar Valdorian am Ende eines langen, arbeitsreichen Lebens. Als Primus des Konsortiums, einer der zwei großen Handelskonsortien, die den von den Menschen besiedelten Raum dominieren, musste er schon oft harte Entscheidungen treffen, hat dabei aber nie Schwäche gezeigt, sondern ist seinen Weg an die Spitze kompromisslos gegangen. Wenn es sein musste, auch über Leichen. Alles was ihm jetzt noch vor den sicheren Tod bewahren könnte, ist eine Frau namens Diamant.
120 Jahre ist es jetzt her, dass Valdorian an einem Scheideweg stand. Damals, als Sohn des einflussreichen und mächtigen Hovan Aldritt Valdorian, schien sein Lebensweg zuerst schon vorgezeichnet. Er sollte in die Fußstapfen seines Vaters treten, und Valdorian hatte selbst hatte nie daran gezweifelt, dass er dies auch tun würde. Doch dann begegnete er der schönen Livia DiKastro. Augenblicklich fasziniert von der unkonventionellen Livia stellte Valdorian alles in Frage. Sollte er den vorgezeichneten Weg gehen, sich für die Karriere entscheiden, oder Livia folgen, die davon träumte, Pilotin eines Kantaki Schiffes zu werden ?
Die Kantaki sind eine der wenigen außerirdischen Spezies, die über einen überlichtschnellen Sternenantrieb verfügen. Sie führen ein Monopol über den Transport von Menschen im von Menschen besiedelten Teil der Galaxie. Viele Geheimnisse umgeben die fremdartigen Aliens, die sich ethisch auf ihren “Sakralen Kodex” berufen, und so vieles rechtfertigen, was ihnen Menschen wie Valdorian vorwerfen. Mit diesem Kodex wollen sie die Galaxis unter anderem vor den “Temporalen” bewahren, die vor tausenden von Jahren in den “Zeitkriegen” gegen sie gekämpft haben…..
Kein besonders viel versprechendes Buchcover lacht den Leser an, wenn er diesen Roman in Händen hält: wie ein aufgeblasenes Geodreieck aus dem Schulunterricht, mit einigen Pseudo-Antennen bestückt, fliegt ein schlichtes graues Raumschiff einem schicksalhaften Sonnenuntergang entgegen, im Hintergrund ein fremder Mond mit dem Charme eines übergekochten Schokoladenpuddings.
Dazu eine klischeehafter Klappentext und nichts sagendes Lob eines bekannten Bestsellerautors…
Na, das kann ja heiter werden.
Diamant ist eine reinrassige Space Opera, die in erster Linie eine Liebesgeschichte erzählt. Das ist ungewöhnlich, aber auch sehr interessant zu lesen. In zwei Handlungssträngen wird der Lebensweg der Hauptfiguren Valdorian und Lidia erzählt. Während die Suche Valdorians nach Diamant von reichlich Action geprägt ist, sorgt Lidias Geschichte, die größtenteils in der Vergangenheit spielt, für den ausgleichende metaphysische Ebene, und eine Geschichte voller Emotionen.
Die Balance zwischen Action, fantasiereichen Kulissen und einer Geschichte mit weiteren interessanten Facetten, gelingt Brandhorst ausgesprochen gut. Seine Sprache wird einem erstklassigen Science-Fiction Roman stets gerecht, ist flüssig zu lesen und äußerst unterhaltsam. Das “Kantaki Universum” hat eine interessante Backstory und genügend Potential um den Leser auch für weitere Bände bei der Stange zu halten.
Außerirdische, die ein Monopol auf den interstellaren Transport besitzen gab es auch schon in Marion Zimmer Bradleys “Die Farben des Alls”. Eine Besonderheit dieses Romans ist der Umgang mit der Zeit. In vielen Science-Fiction wird die Tatsache, das auch Zeit relativ vergeht eher ignoriert, kompliziert diese Tatsache doch die Dramatik einer Erzählung. Andere Autoren stricken aus Zeitparadoxien interessante Romane. Andreas Brandhorst geht einen anderen Weg und erzählt von Zonen der “linearen” und “nichtlinearen” Zeit und verwendet diese Spielereien geschickt für seine Geschichte.
Lediglich das Ende des Buches lässt den Leser etwas unbefriedigt zurück. Dafür, dass die gesamte Handlung eigentlich auf das finale Zusammentreffen von Diamant und Valdorian ausgerichtet ist, bleibt dieses doch etwas zu unspektakulär, bzw. für die weiteren Romane der Trilogie offen. Einer der wenigen Kritikpunkte einer sehr gelungenen Space-Opera.
Auf diese Genre scheinen ansonsten nur amerikanische und britische Autoren ein Monopol zu besitzen, mit Brandhorsts “Kantaki-Universum” kann auch endlich good old germany nachziehen - und das mit einem richtig guten Buch !
120 Jahre ist es jetzt her, dass Valdorian an einem Scheideweg stand. Damals, als Sohn des einflussreichen und mächtigen Hovan Aldritt Valdorian, schien sein Lebensweg zuerst schon vorgezeichnet. Er sollte in die Fußstapfen seines Vaters treten, und Valdorian hatte selbst hatte nie daran gezweifelt, dass er dies auch tun würde. Doch dann begegnete er der schönen Livia DiKastro. Augenblicklich fasziniert von der unkonventionellen Livia stellte Valdorian alles in Frage. Sollte er den vorgezeichneten Weg gehen, sich für die Karriere entscheiden, oder Livia folgen, die davon träumte, Pilotin eines Kantaki Schiffes zu werden ?
Die Kantaki sind eine der wenigen außerirdischen Spezies, die über einen überlichtschnellen Sternenantrieb verfügen. Sie führen ein Monopol über den Transport von Menschen im von Menschen besiedelten Teil der Galaxie. Viele Geheimnisse umgeben die fremdartigen Aliens, die sich ethisch auf ihren “Sakralen Kodex” berufen, und so vieles rechtfertigen, was ihnen Menschen wie Valdorian vorwerfen. Mit diesem Kodex wollen sie die Galaxis unter anderem vor den “Temporalen” bewahren, die vor tausenden von Jahren in den “Zeitkriegen” gegen sie gekämpft haben…..
Kein besonders viel versprechendes Buchcover lacht den Leser an, wenn er diesen Roman in Händen hält: wie ein aufgeblasenes Geodreieck aus dem Schulunterricht, mit einigen Pseudo-Antennen bestückt, fliegt ein schlichtes graues Raumschiff einem schicksalhaften Sonnenuntergang entgegen, im Hintergrund ein fremder Mond mit dem Charme eines übergekochten Schokoladenpuddings.
Dazu eine klischeehafter Klappentext und nichts sagendes Lob eines bekannten Bestsellerautors…
Na, das kann ja heiter werden.
Diamant ist eine reinrassige Space Opera, die in erster Linie eine Liebesgeschichte erzählt. Das ist ungewöhnlich, aber auch sehr interessant zu lesen. In zwei Handlungssträngen wird der Lebensweg der Hauptfiguren Valdorian und Lidia erzählt. Während die Suche Valdorians nach Diamant von reichlich Action geprägt ist, sorgt Lidias Geschichte, die größtenteils in der Vergangenheit spielt, für den ausgleichende metaphysische Ebene, und eine Geschichte voller Emotionen.
Die Balance zwischen Action, fantasiereichen Kulissen und einer Geschichte mit weiteren interessanten Facetten, gelingt Brandhorst ausgesprochen gut. Seine Sprache wird einem erstklassigen Science-Fiction Roman stets gerecht, ist flüssig zu lesen und äußerst unterhaltsam. Das “Kantaki Universum” hat eine interessante Backstory und genügend Potential um den Leser auch für weitere Bände bei der Stange zu halten.
Außerirdische, die ein Monopol auf den interstellaren Transport besitzen gab es auch schon in Marion Zimmer Bradleys “Die Farben des Alls”. Eine Besonderheit dieses Romans ist der Umgang mit der Zeit. In vielen Science-Fiction wird die Tatsache, das auch Zeit relativ vergeht eher ignoriert, kompliziert diese Tatsache doch die Dramatik einer Erzählung. Andere Autoren stricken aus Zeitparadoxien interessante Romane. Andreas Brandhorst geht einen anderen Weg und erzählt von Zonen der “linearen” und “nichtlinearen” Zeit und verwendet diese Spielereien geschickt für seine Geschichte.
Lediglich das Ende des Buches lässt den Leser etwas unbefriedigt zurück. Dafür, dass die gesamte Handlung eigentlich auf das finale Zusammentreffen von Diamant und Valdorian ausgerichtet ist, bleibt dieses doch etwas zu unspektakulär, bzw. für die weiteren Romane der Trilogie offen. Einer der wenigen Kritikpunkte einer sehr gelungenen Space-Opera.
Auf diese Genre scheinen ansonsten nur amerikanische und britische Autoren ein Monopol zu besitzen, mit Brandhorsts “Kantaki-Universum” kann auch endlich good old germany nachziehen - und das mit einem richtig guten Buch !
Meine Wertung 88 von 100 Punkten
Heyne Verlag
Taschenbuch, ca 589 Seiten, Preis € 8,95
ISBN 3-453-87901-5