Titan - Eine neue Ära- M.M. Martin/A. Mangels

Gerade erst hat Will Riker sein erstes eigenes Kommando als Captain auf einem Föderationschiff, der USS Titan, angetreten, da soll er auch schon eine wichtige und brenzlige Mission hinter feindlichen Linien übernehmen:
Durch den verräterischen Prätor Shizon und die Ereignisse um seine Machtübernahme liegt das Romulanische Imperium in Trümmern. Neben vielen Splittergruppen, die um die Macht kämpfen, bedeuten besonders die von den Romulanern schon so lange unterdrückten Remaner eine gefährliche Fraktion.
Mit der Titan begibt Riker sich also auf eine diplomatische Mission nach Romulus und muss mit so einigen altbekannten romulanischen Politikern verhandeln. Dabei hätte alles ganz anders laufen sollen, denn nach langen Kämpfen gegen die vielfältigen Feinde der Föderation, hatte Riker sich auf eine reine Forschungsmission mit der Titan gefreut. Nebenbei gibt es so allerhand Probleme mit der zu 85 % aus Außerirdischen bestehenden Crew des neuen Schiffes und der “prikären” Beziehung des Captians zu seinem diplomatischen Offizier.

Mit an Board der Titan sind viele bekannte Gesichter aus TNG, DS9 und der Voyager: Riker, Troi, Melora, Tuvok und einige mehr.

Für die neue Romanreihe haben sich die Autoren viel vorgenommen. Etwas Neues soll es sein - wiedermal. Zu den Wurzeln einer friedlichen Forschungsmission will man-wiedermal- zurückkehren. Auch die Crew soll eine völlig neue Zusammenstellung sein und viele neue interpersonelle Diskrepanzen bieten. Tatsächlich wird der Leser aber schon auf den ersten fünfzig Seiten des Romans mit Dingen konfrontiert, die ihren Ursprung in mehreren TNG und Deep Space Nine Folgen haben. Dazu basieren die Ereignisse im Romulanischen Imperium vor allem auf der Handlung des letzten Star Trek Kinofilms. Dazu kommen auch noch etliche Querverweise auf einige Trek-Buchserien. Alles in allem also eine Menge Altlasten, unter denen der Roman meiner Meinung nach zu leiden hat.
Eigentlich geschieht sehr wenig. Langatmig lebt die Crew sich auf dem neuen Schiff ein und beginnt einander kennen zu lernen. Mit dem dinosaurierartigen Dr. Ree wird zumindest mit aller Not ein Star-Trek-Tabu gebrochen, nämlich dass keine Außerirdischen mit nichthumanen Körperformen dauerhaft vorkommen sollen. Denn schließlich waren aufwendig animierte Figuren in Serien immer ein Budgetproblem. Zumindest mit “Special-(Brain)-Effects" muss ein Buch auch ja nicht geizen…

Die Titan Serie ist schon länger im amerikanischen Original erhältlich. Das kürzlich auf deutsch erschienene Vanguard ist jünger. Vielleicht liegt darin schon die Erklärung, warum Titan noch an vielen Star Trek Standards festhält, während Vanguard ein frischer neuer Blick auf das große Rerpertoire und Potential, das Star Trek immer noch hat, gelingt.

Für Fans ist dieser Roman ein durchaus unterhaltsames Wiedersehen mit alten Bekannten und eine interessante Fortführung der großen Star-Trek Geschichte. Allen nicht Trekkies und Science Fiction Fans wird dieser Roman insgesamt vielleicht zu wenig Substanz haben.

Meine Wertung 79 (für Fans) von 100 Punkten

Cross-Cult Verlag
Taschenbuch ca. Seiten, Preis € 12,80
ISBN 978-3-941248-01-4

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